Bachs Weimarer Jahre
am 14. Juli 1708 tritt Johann Sebastian Bach seinen Dienst in Weimar
an. 23 Jahre jung und bereits erfolgreich und gefragt, wahrscheinlich
von hitzigem Temperament, expansiv und voller Tatendrang verlässt er
nach nur einem Dienstjahr die Stadt Mühlhausen – ‚weil er nicht
aufzuhalten’ – und nimmt Wohnung am Weimarer Markt, wo er bis 1717
lebt. Hier schreibt er einen großen Teil seines Orgelwerkes, über 30
Kantaten und zahlreiche Cembalowerke. Die Weimarer Jahre werden sein
gesamtes Werk wesentlich beeinflussen und prägen. Er arbeitet als
Hoforganist, Kammermusicus und Concertmeister; zwei hochbegabte, später
berühmte Söhne, Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel, sowie vier
weitere Kinder werden hier geboren.
Fakten, die dafür sprechen, dass Johann Sebastian vielleicht nie wieder
in seinem Leben so offen aufnahm, so frei experimentierte und so
selbstbewusst und optimistisch in die Zukunft geschaut hat wie gerade
in Weimar.
Nach beinahe zehn erfüllten Jahren wird er auch hier ‚nicht
aufzuhalten’ sein: der musische Köthener Hof lockt zur freieren
Entfaltung seines Genius – bei besserem Salär. Bach versucht, seine
Demission zu erzwingen. Dafür wird er vom Fürsten wegen Halßstarrigkeit
für vier Wochen eingekerkert, anschließend in angezeigter Ungnade
entlassen.
- Weimar als wichtigste Thüringer Schaffensstätte Bachs - nach Leipzig sein längster Aufenthalt
- letzte originale bauliche Zeugnisse einer Bach Wohnstätte weltweit: die Renaissance-Kellergewölbe seines Wohnhauses (im Moment durch einen Parkplatz überdeckt)
- Die Bedeutung der Weimarer Werke Bachs: hier entstand ein großteil seines Orgelwerkes, mehr als 30 Kantaten, zahlreiche Werke für Cembalo sowie Frühfassungen der "Brandenburgischen Konzerte"
diese Fakten initiierten 2006 die Gründung
von „Bach in Weimar“ e.V.
Aktuelle Engagements von Bach in Weimar e.V.:
- die Erhaltung und Neuüberbauung der o.g. Kellergewölbe, sowie
die Nutzbarmachung dieses einzigartigen Kulturgutes als moderne,
klingende Bach-Begegnungsstätte „Neues Bachhaus Weimar“.
- Für
diese Vision hat der Verein in kurzer Zeit prominente Förderer
gewonnen, wie z.B. Prof. Dr. h.c. mult. Nikolaus Harnoncourt (Wien),
den deutsch-amerikanischen Medizin-Nobelpreisträger Prof. Dr. Günter Blobel
(New York) , Literatur-Nobelpreisträger John Maxwell Coetzee, Prof. Dr. Jutta Limbach (München) u.v.a.
- Zum
300. Jubiläum Bachs in Weimar ruft Bach in Weimar e.V. als Veranstalter
die BACH BIENNALE WEIMAR ins Leben. In unmittelbarer Weise wird damit
Bachs Musik selbst für eine verstärkte Wahrnehmung seiner Weimarer
‚Interessen’ werben und dazu beitragen, die Vereinsziele international
zu vertreten.
Die BACH BIENNALE WEIMAR versteht sich auch als attraktiver
Meilenstein auf dem Weg der Realisierung des Gesamtprojektes „Neues
Bachhaus Weimar“.
Mehr Informationen:
- www.bachhausweimar.de
- Vision "Neue Bachhaus Weimar" kompakt [PDF, 5.5 MB]